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Wissen, was in der Werbeartikelwelt passiert. Folge 1: USA

Julia Bernert

Veröffentlicht am 25.01.2023

Wir sprachen mit Michele Bell, Vice President of Editorial, Education and Special Events bei The Advertising Specialty Institute (ASI), über die Marktdynamik in Nordamerika, überraschende Trends und die Bedeutung der PSI für Unternehmen aus Übersee.

PSI: Das Advertising Specialty Institute® (ASI) ist die weltweit größte Mitgliederorganisation für die Werbeartikelbranche mit eigenen Live-Veranstaltungen in Nordamerika. Wie ist es, wieder zur PSI in Deutschland zu sein?

Michele:Ich könnte nicht glücklicher sein, endlich wieder hier zu sein! Es ist drei Jahre her, und ich habe den europäischen Markt mit seinen Akteuren wirklich sehr vermisst. Zu sehen, dass sich die Branche wieder erholt hat und mit Events wie diesem ihr Comeback feiert: das ist fantastisch!

PSI: 2020 standen die USA angesichts der ausbrechenden Pandemie und zunehmenden Rezession vor einem dramatischen wirtschaftlichen Abschwung. Wie ist die Lage aktuell?

Michele:Tatsächlich liegen uns ganz frisch die nordamerikanischen Umsatzzahlen für 2022 vor und sie liegen genau auf dem Niveau von vor Covid. 2019 war ein Rekordjahr für die Werbemittelindustrie in den USA und Kanada: 25,8 Milliarden Dollar – ein Plus von 11,4 Prozent gegenüber den Umsatzzahlen von 2021. Was eine wunderbare Nachricht!“

PSI: Welche Märkte zeigen aktuell das größte Potenzial?

Michele:Segmente, die sich extrem gut entwickeln, sind das Bildungswesen, das Gesundheitswesen, Verbände und Non-Profit-Organisationen.“

PSI: Welches Produkt führt das Ranking in den USA an? 

Michele: Eine Überraschung ist tatsächlich der Bereich ‚Drinkware‘, der sich über die letzten drei Jahre enorm entwickelt hat. Aufgrund pandemiebedingter, neuer Alltags- und Trinkgewohnheiten wuchs der Markt für Drinkware um 17 Prozent und ist aktuell die zweitgrößte Produktkategorie in Nordamerika – nach T-Shirts.

PSI: Wo liegt der größte Unterschied zwischen der europäischen und nordamerikanischen Werbeartikelwirtschaft?

Michele:Nun, ich komme seit etwa 20 Jahren zur PSI. Und in all den Jahren habe ich beobachtet, dass der europäische Markt den USA in Sachen Nachhaltigkeit immer voraus war und auch noch ist. Aber: es findet ein Umdenken statt. Hersteller achten viel mehr darauf, dass die Werbeartikel möglichst nicht im Müll landen. Die Nachfrage hat sich verändert: eine verantwortungsvolle und möglichst nachhaltige Produktion vom Material über die Fertigung zur Abbaubarkeit des Produkts wird immer wichtiger.

Damit einher gehend wird Verpackung anders verstanden. Die Verbraucher achten sehr viel mehr darauf, wie die Produkte, die sie kaufen, verpackt sind. Es wird Wert daraufgelegt, dass die Verpackungen nachhaltig sind UND schön aussehen. Das ist bei uns – anders als in Europa – eine recht neue Entwicklung.